Endlich Dendrobium aphrodite

Immer mal wieder erinnert man sich bei Besuchen von Orchideengärtnereien an Arten von denen man schon mal was gehört hat, sie aber in dem Moment nicht präsent hat. So war es auch vor 5 Jahren. Auf den Tischen der Schwerter Orchideenzucht lagen kleine Sämlinge mit perlenschnurartigen Bulben, es war besagtes Dendrobium aphrodite. Zuhause stellte sich dann heraus, dass diese Art fast nie in Kultur ist. Ich habe den Winzling aufgebunden auf ein Stück Rinde, ohne Substratunterlage und jetzt hat er erstmals geblüht.

Die Pflanze stammt aus Myanmar und Thailand aus Höhen um 1400m und wurde 1862 von Rchb. f. beschrieben. Aphrodite ist in der griechischen Mythology die Schöne und diese Orchidee ist zweifelsohne schön.

Eine Coelogyne im Sommer

Falls man gewillt ist das Wetter im Moment Sommer zu nennen. Trotzdem verhindert der Lichtmangel nicht, dass besagte Orchidee blüht. Sie wird im grober Rinde in einem Seerosenkorb gepflegt und erhält meist Tropfwasser von den darüber hängenden Dendrobien. Trotzdem blüht sie wieder mit vielen Blütenständen. Die Pflanze hat inzwischen einen Namen siehe die Bildunterschrift.

C. Wilhelm Micholitz

Doch Dendrobium endertii

In meiner Sammlung tauchen immer mal wieder Pflanzen auf, welche keinen oder einen falschen Namen haben. Besagtes Exemplar habe ich von Hilmar Bauch erhalten. Es ist aufgebunden, treibt jedes Jahr genau eine neue Bulbe. Andererseits blüht es zuverlässig. Solange ich keine weiteren Informationen habe, trägt sie bei mir den oben genannten Namen. Sollte es tatsächlich diese Art sein, käme sie von Borneo aus Höhen zwischen 1000 und 1500 m.

Benannt nach einem niederländischen Botaniker aus dem 19. Jahrhundert aus Indonesien und 1931 von Smith beschrieben.

Es gibt im Netz eine Seite der japanischen Orchideengärtnerei Cyberwild und dort wird meine Art auch unter dem oben erwähnten Namen geführt.

Dendrobium endertii

Sie blüht wieder

Wenn man eine neue Orchidee hat, hofft man ja jedes Jahr auf Blüten. Leider gibt es in jeder Sammlung Kandidaten, welche selten oder gar nicht blühen. Nur aus Nostalgie behalte ich diese Exemplare.

Die Aspasia lunata vom letzten Jahr blüht schon wieder. Nach genau einem Jahr tut sie mir diesen Gefallen.

Aspasia lunata wurde 1836 von Lindley für Brasilien beschrieben. Der Name mondförmig bezieht sich wohl auf die Lippenform. Sie hat einen ausgeprägten Duft. In der Kultur soll sie sehr anspruchslos sein von kalt bis warm. Vermute aber eher warm, denn sie scheint eine Tieflandart zu sein. Kultur im Topf mit grobem Rindensubstrat. Blüten erscheinen mit den Neutrieben an den Neutrieben. Ich habe sie auf der Fensterbank.

Dendrobium wardianum var. lowii

Vor drei Jahren hatte ich Roland Amsler in seiner Gärtnerei in Sirnach/Schweiz besucht. Ich war fasziniert von der Vielfältigkeit seiner Sammlung. Fast keine Pflanze war benamt, trotzdem wußte Roland alle Namen. Von ihm erhielt ich die jetzt blühende Pflanze, die relativ selten in Kultur ist. Ich hatte die Pflanze sofort auf ein Tonstück mit wenig Moos aufgebunden und regelmäßig gedüngt und getaucht, sowie fast täglich gesprüht. Temperatur mindestens 18° C am Tag und 15°C in der Nacht.

Wards Dendrobium (Ward war ein Orchideenfan im 18. Jahrhundert) wurde 1863 von Warner beschrieben. Die Pflanze wächst zwischen 1000 bis 2000 m Höhe in z.B. Laos, China, Vietnam.

Myoxanthus, kleine aber sehr bizarre Blüte

Myoxanthus serripetalus stammt aus Peru und hat eigentlich gar keine Bulben sondern nur ein Blatt und ein sehr kurzes Rhizom. Bei mir stehen die Pflanzen in Töpfen. Im Verhältnis zum Blatt von ca. 40 cm Höhe ist die Blüte eher klein und hängt nach unten. Kultur in Rindensubstrat und manchmal wird Dünger gegeben. Verträgt auch längere Trockenzeiten.

Myoxanthus serripetalus

ist die Blüte

Dendrobium gregulus

DieseArt mit fast kugelige Bulben und die immer vor dem Neuaustrieb aus der Mitte der Bulben blüht, ist eher selten in Kultur. Pflanze stammt aus Nordwest Thailand aus Höhen zwischen 1100 – 2200 m. Soll angeblich kühl gehalten werden. Bei mir seit Jahren eher temperiert. Pflanze ist aufgebunden, im Topf neigt sie zum Abfaulen,  es ist bei mir im Winter zu nass und kalt. Kann von Dendrobium microbulbon unterschieden werden durch die schwefelgelben Blüten und die lila geaderte Lippe. Die Beschreibung erfolgte 1985 durch Seidenfaden.

Dendrobium gregulus

Angulocaste mal wieder

Ein weiterer Südamerikaner in meiner Sammlung. Eine Hybride aus Lycaste dowiana und Anguloa clowesia. Kultur im Tontopf in Rindensubstrat, während des Wachstums immer mit Düngerlösung versorgen. Temperatur um die 18 Grad und 14 Grad in der Nacht. Die Kreuzungseltern stammen aus Costa Rica bzw. Kolumbien aus Höhen über 1000 m.

Dendrobium falconeri

Erst habe ich viele Jahre versucht das Dendrobium falconeri überhaupt zu erhalten und dann habe ich einige Jahre gebraucht um einigermaßen erfolgreich zu kultivieren. Jetzt habe ich die Pflanzen in lebenden Sphagnum aufgebunden und im Topf. Erst wenn sich die perlenschnurartig angeordneten Bulben voll ausgebildet haben, hat die Pflanze die Möglichkeit Blüten zu generieren.
Gedüngt werden meine Exemplare bei jedem Wässern.

Falconer war im 18. Jahrhundert Direktor des Botanischen Garten in Kalkutta. Für ihn wurde die Pflanze 1856 von Hook. f. benannt. Sie kommt in China, Indien, Laos, Bhutan Myanmar und Thailand vor, in Höhen zwischen 800 und 1900 m. Kultivierung also temperiert oder kalt.