Noch eins – Dendrobium aggregatum

Diese Pflanze habe ich vor einigen Jahren in einem süddeutschen Gartencenter auf dem Restetisch gefunden. Sie hat sich als der beste jemals in meinem Besitz befindliche Typ dieser Art bewährt. Kultiviert in einem Topf stehen die Bulben sehr eng und sind kugelig. Die Pflanze sitzt in grobem Rindensubstrat, wird während des Wachstums gedüngt und hat eine kühle, helle Ruhezeit während der Wintermonate. Da wird sie auch nur noch ab und zu angesprüht. Die Blütenstiele erscheinen im Frühjahr.

Die Höhenlage des Pflanzenvorkommens beträgt 500 -1300 m. Sie scheint also von warm bis kühl kultiviert werden zu können.

Wieder ein Dendrobium – Dendrobium lodigesii

Der englische Botaniker Loddiges lebte im 18ten Jahrhundert in China, ihm zu Ehren beschrieb Rolfe 1887 das Dendrobium lodigesii. Eine kleine, verzweigt wachsende Pflanze, die kühl zu kultivieren ist. Gemessen an der Pflanzengröße sind die Blüten mit ca. 3 cm relativ groß, sie halten ca. 4 Wochen. Allerdings ist es schwierig an der Pflanze wirklich Blüten zu erzeugen und keine Kindel. Denn nur wenn man die Pflanze im Winter oder besser Ausgangs des Winters   wirklich kühl, hell und trockenfällt, bilden sich die Blütenansätze. Falls während dieser Phase die kleinen Blätter zum Teil verloren gehen, ist das besser als auf die Blüte zu verzichten. Während des Wachstums der  Blütenknospen, beginnt auch das Wachstum der neuen Triebe, sodass also direkt nach der Blüte die Weiterkultur fortgesetzt wird. Dann sollte reichlich Wasser und Dünger gegeben werden. Meine Pflanze sitzt in einem Ampeltopf in grobem Rindensubstrat. Sie wird regelmäßig gewässert und die zarten Triebe werden auch mit einer leichten Düngerlösung übersprüht (Hälfte der Konzentration der Angaben auf der Orchideendüngerflasche).

Dendrobium loddigesii

Die Pflanze stammt aus Laos, Vietnam und China und die Höhenlage beträgt 1000 bis 1500m. Sie wächst am Boden und als Aufsitzer auf Bäumen und hat einen eher überhängenden Wuchs. Blütezeit März/April. Kann durch kleine Seitentriebe vermehrt werden, sobald diese Wurzeln haben.

Dendrobium und kein Ende – Dendrobium Gatton Sunray

Dendrobium Gatton Sunray ist eine alte (angemeldet von Coleman 1919) aber immer noch sehr schöne Dendrobium Hybride, die aus der Kreuzung zwischen Dendrobium Illustre (D. chrysotoxum x pulchellum)  x Dendrobium pulchellum entstanden ist. Die Verwendung von zweimal D. pulchellum ist ein Hinweis auf die Größe der Pflanze. Die leuchtend gelbe Farbe der Blüten stammt von D. chrysotoxum. Der rote Schlundfleck von D. pulchellum. Sie kann meterhohe Triebe entwickeln. Und blüht immer nach dem Winter also von Februar bis April. Ich habe diese Jahr das Glück, dass sich nacheinander an verschiedenen älteren Trieben (meist den zweijährigen) Blütenstiele zeitlich versetzt gebildet haben. Dadurch verlängert sich die etwa dreiwöchige Blütendauer erheblich. Die Pflanze sitzt mit grobem Substrat in einem Tontopf von 25 cm Durchmesser. Sie wird temperiert kultiviert und eigentlich immer schwach gedüngt. Während der Wachstumszeit also nach der Blüte im Sommer, bekommt sie mehr Wasser.  Also auch hundert Jahre alte Kreuzungen können sehr faszinierend sein. Meine Pflanze habe ich einmal in der Schweiz gekauft, anlässlich einer Ausstellung in Luzern.

Dendrobium Gatton Sunray

Coelogyne mooreana immer eine Schau

Aus meiner Sicht eine der schönsten Coelogynen, wenn auch die Pflanze mit den Jahren sehr groß werden kann. Die fast 50 cm hohen Blütenstände entschädigen dafür. Kultiviert wird diese Pflanze bei mir im Holzkorb mit grobem Rindensubstrat in der kühlen Abteilung.  Mit dem Neutrieb entwickelt sich in diesem der Blütenstand, welcher ca. 3 Wochen lang blüht. Nach der Blüte benötigt die Pflanze sehr viel Wasser und Dünger, damit die Bulben ausreichend groß werden, denn nur dann ist eine Blüte im nächsten Jahr garantiert. Bei mir war der letzte Sommer im Gewächshaus sehr warm und trocken, sodass nur wenige Triebe dieses Jahr überhaupt blühten. Da es jetzt wieder sehr warm und trocken ist, sind die alten Bulben  beim Austrieb sehr stark geschrumpft. Mal sehen wie ich die wieder mit Wasser füllen kann.

Coelogyne mooreana

 

Beschrieben wurde Coelogyne mooreana von Rolfe schon 1907, benannt nach Moore einem Direktor des botanischen Garten in Edinburgh in den 1800er Jahren. Die Pflanze stammt aus Vietnam Hochland Wolkenwäldern in 1300 bis 2000 m Höhe.

Dendrobium hancockii

Diese Orchidee kommt lediglich im südlichen Yunnan also in  China vor. Die Höhenlage des Vorkommens ist 200 bis 1600 m. Ich nehme an als Epiphyt. Die Aufnahmen in the Wild Orchids of Yunnan lassen diesen Schluss zu. Kultur kalt bis warm; während der Wachstumszeit mit reichlich Wasser und Dünger. Möglichst kleiner Topf und durchlässiges Substrat.  Im Winter trockener aber hell. Blüten erscheinen im Frühling. Duftend. Hat die Pflanze Blüten mit kurzer Lippe, dann ist es Dendrobium odiosum, ist die Lippe länger und hat die Spitze der Säule ventral  feine Haare dann ist es Dendrobium hancockii. Pflanze wurde von Rolfe 1903 beschrieben. Wer Hancock ist, darüber habe ich keine Angaben? Meine große Pflanze hat jetzt 30 Blüten.

Dendrobium hancockii

Rhynchostele cervantesii, jeden Tag eine neue Orchidee

Über einen Freund, der schon seit seiner Jugend die damals noch Odontoglossum genannten Orchideen sammelt, habe ich auch im vergangenen Jahr viele gut kultivierte Exemplare aus diesem Gattungsbereich zum Geschenk erhalten. Da diese Pflanzen auch im Handel fast nie und wenn  als eher kümmerliche Exemplare angeboten werden, war das ein echter Glücksfall. Viele der Pflanzen hatten im vergangenen Herbst und Winter Blütenstände getrieben, die jetzt alle mit dem zunehmenden Lichtangebot blühen.

Rhynchostele cervantesii

Rhynchostele cervantesii stammt aus Mexiko, kommt in Höhenlagen zwischen 1400 – 3200 m vor als Epiphyt in Pinien/Eichenwäldern, oder als Lithophyt als an Hängen und Felsen. Sie wurde 1993 von Soto Arenas & Salazar zu Rhynchostele umkombiniert. Cervantes war übrigens ein mexikanischer Botanikprofessor im 18.Jahrhundert.

 

Wegen der Höhe sollen sie kühl bis kalt kultiviert werden. Ich habe sie aufgebunden erhalten auf Robinienholz ohne jegliche Unterlage oder lediglich mit kurzfaserigem Wald/Gartenmoos. Sie werden regelmäßig gedüngt und jeden Tag mindestens einmal angespritzt, sodass Unterlage und Wurzelbereich nass sind. Ich bin mir nicht sicher was passiert, wenn es  durch intensive Sonneneinstrahlung noch wärmer wird. Dann muss ich die Pflanzen unten an die Tische hängen.

Übrigens sind die Blüten bezüglich der braunen Streifen  ihrer Basis durchgefärbt, sodass die Blüten auch von der Rückseite attraktiv sind.

Dimeandra emarginata alba

Mitte der 1990er Jahre war ich regelmäßig in der Gärtnerei von Frau Netzer in Birkenau zu Gast.Damals war mir eine Orchidee aufgefallen, die kleine mehr oder weniger Cattleya ähnliche Blüten hatte. Ichhabe mehrfach versucht diese Orchidee zu kaufen,  leider ohne Erfolg. Vor einigen Wochen habe ich zufällig in der Schwerter Orchideengärtnerei eine solche Pflanze gefunden. Es war im Gegensatz zur damaligen Pflanze eine alba-Form. Die Pflanze ist gar nicht so selten,  sie kommt in fast allen Ländern Südamerikas vor, in Höhenlagen bis 800 m, was darauf hindeutet,  sie ist wärmer zu kultivieren. Sie hat relativ dünne Triebe und schmale Blätter. Die Blüten entstehen endständig auch an älteren Trieben. Es bilden sich mehrere, die nacheinander aufblühen.  Durch die sonnigen Tage der vergangenen Wochen hat sie bei mir mit der Blüte begonnen. Über die Haltbarkeit der Einzelblüte kann ich noch keine Angaben machen.

Dimeandra emarginata