Pleurothallis restrepioides

Als ich vor vielen Jahren ein einziges Mal in Südamerika warm, habe ich oben genannte Orchidee als üppig wucherndes Wildkraut am Straßenrand gesehen. Meine Pflanze erhielt ich von einem Orchideenfreund. Sie hat meine Unkultur bisher überlebt. Seit einigen Jahren Pflege oder sollte ich besser sagen halte ich die Pflanze in einem mit Sphagnum gefüllten Gittertopf, der selten getaucht und nur manchmal angesprüht wird. Trotzdem hat die Pflanze mit ihrer Blütenrispe jetzt wieder einmal auf sich aufmerksam gemacht.

Coelogyne Hybride auch zu Weihnachten

Normalerweise sind die Coelogyne cristata Pflanzen die ersten aus dieser Gattung im neuen Jahr mit Blüten . Dieses Jahr ist es anders, die Cristata-Pflanzen sind noch sehr weit zurück. Vermutlich durch Lichtmangel, da es in den letzten Wochen gefühlt ständig Nacht war und meine LED Lampen nur teilweise etwas Abhilfe schaffen, wahrscheinlich ist das mehr eine Beruhigung für mich als eine Hilfe für die Pflanzen.
Jetzt allerdings auch pünktlich zu Weihnachten kommt eine Coelogyne-Hybride zum Blühen, die sogar viel größere und sehr schöne mehrblütige Rispen zeigt. Es ist die Kreuzung Coelogyne mooreana mit Coelogyne cristata. Sie trägt den Namen Linda Buckley. Ich pflege sie im Topf mit Rindensubstrat, die regelmäßige Düngung mit Golddünger erzeugt große Bulben, deren Neutriebe dann sehr kräftige Blütenstände bilden.

Coelogyne Linda Buckley

Eine blaue Orchidee zu Weihnachten

Die Farbe blau ist in der Orchideenwelt nicht so häufig anzutreffen. Meist gibt es sie nur bei der Gattung Vanda aus Asien. Sowie bei Acacallis aus Südamerika.
Auf den Philippinen gibt es die Gattung Appendicula und sie hat die Art melindagensis. Ich kultiviere die Pflanze im reinen Sphagnummoos. Was jetzt im Winter recht schwierig ist, weil die Heizungsluft für schnelles Abtrocknen des Mooses sorgt. Gedüngt wird mit Orchidfocus oder Ermerts Golddünger. Die feinen Blättchen sind anfällig für Spinnmilben.

Weltorchideenkonferenz in Dresden 2026

Als ich vor einigen Wochen das Logo der in Dresden stattfindenden Weltorchideenkonferenz hier eingestellt habe, gab es überraschenderweise wenig Resonanz. Immerhin ist es nach über 50 Jahren eine einmalige Gelegenheit diese bedeutende Ausstellung und die damit verbundenen vielen Vorträge zum Thema Orchideen hautnah zu erleben ohne sehr weite Anreisen, denn oft waren diese Konferenzen in Übersee.

Die deutsche Orchideengesellschaft hat zusammen mit einem Team, dem ich auch angehöre, ein wirklich interessantes Vortragsprogramm zusammengestellt. Wenn auch die Teilnahmegebühr der Konferenz mit über 300 Euro sehr hoch erscheint, bekommt man dafür auch jede Menge geboten, an drei Tagen können Sie zwischen unzähligen Vorträgen in drei parallel angelegten Reihen wechseln. In den Pausen werden Sie mit Getränken und Snacks versorgt. Dazu haben Sie Gelegenheit mit den ReferentInnen in Kontakt zu kommen und das attraktive Beiprogramm wie z.B. das Galadinner zu besuchen. Nicht zu vergessen, Aussteller der gesamten Orchideenwelt werden ihre Schätze zeigen und natürlich auch zum Verkauf anbieten. Und das Alles finden in einer der schönsten Städte Deutschlands in Dresden statt.

Oncidium cheirophorum

Alle Jahre wieder blüht auch diese kleine Orchidee aus Südamerika. Das besondere an ihr ist, sie ist neben Oncidium sotoanum der andere Kreuzungspartner der inzwischen berühmt berüchtigten Oncidium Twinkle, die es ja in allen Farben gibt und die immer mal wieder auch in Baumärkten angeboten wird. Durch den Rezessions bedingten Wegfall einiger Orchideenpflanzen Produzenten in den Niederlanden hat sich auch das Baumarktangebot stark in Richtung Phalaenopsis verändert. Manchmal gibt es noch die rote Nelly Isler und blaue Vandeen und sogar Paphiopedilum. Aber sonst muss der Orchideenfreund, die Orchideenfreundin eine Spezialgärtnerei aufsuchen, um der Tristesse zu entgehen.

Die jetzt blühende Pflanze wird aufgebunden kultiviert. Das Rindenstück wird während des Wachstums regelmäßig getaucht und gedüngt. Die Pflanze stammt aus Mexiko und Kolumbien aus Höhen von 1000 bis 2500 m ist also eher ein kalter Pflegling. Eventuell ist dies auch der Grund, dass ich sie noch kultiviere. Sie wurde 1852 von Reichenbach f. beschrieben. Und sie ist sogar relativ häufig im Handel, habe ich eben nachgeschaut.

Oncidium cheirophorum

Paphiopedilum spicerianum

Ich hatte hier schon immer mal wieder darüber berichtet, dass ich mit Frauenschuhorchideen in der Kultivierung nicht gut zurecht komme. Meist sind mir die Wurzeln verfault. Ich vermute sie waren im Winter zu nass bei gleichzeitig niedrigen Temperaturen. Da ich aber auch heute noch von diesen Orchideen regelrecht angezogen werde, haben sich immer mal wieder Exemplare in meine Sammlung verirrt. Und die Art Pephiopedilum spicerianum wächst bei mir im Topf mit Rindensubstrat und scheint alle Kultiverungsprobleme zu verzeihen. Sie blüht jetzt gerade wieder einmal und das zuverlässig jedes Jahr.

Paphiopedilum spicerianum