Maxillaria eliator

Seit vielen Jahren steht in meinem Gewächshaus eine Orchideen, die bis 1,5 m Höhe oder größer wird, einfach weil die Neutriebe auf den älteren Trieben entstehen. Die Orchidee hat flache Bulben und ca. 25 cm lange Blätter, die sowohl die Bulbe umschliessen,  als  auch oben auf der Bulbe sitzen. Zwischen den Blättern entspringt die orangefarbene Blüte. Sie soll vom Herbst bis ins Frühjahr Blüten bilden, welche sogar duften. Duften tun sie, aber sie blüht bei mir nur kurz vor dem Frühling.

Maxillaria eliator
Maxillaria eliator

Die Pflanze stammt aus Südamerika, Costa Rica bis Mexiko, kommt in Höhenlagen von 400 bis 1500m Höhe vor und verträgt angeblich kalte bis warme Bedingungen. Jedenfalls bei mir wächst sie ohne große Pflege.

Sie wurde 1863 von Reichenbach f. beschrieben.

Taiwan International Orchid Show (Tios) 2017 in Tainan

In der vergangenen Woche hatte ich die Ehre bei der Internationalen Orchideenschau auf der Insel Taiwan als Bewerter teilzunehmen. Anders als bei Ausstellungen in Amerika und Europa werden hier zumeist Orchideenhybriden gezeigt, besonders Cattleya, Paphiopedilum und natürlich in der Hauptsache Phalaenopsishybriden. In den zu bewertenden Gruppen der Paphiopedilum gab es über 250 zu bewertende Pflanzen, bei den Phalaenopsiszüchtungen über 500. Entsprechend lange dauerte die Bewertung.

Ox King x Deps. Fullers Purple Quenn
Ox King x Deps. Fullers Purple Quenn

In der Gruppe der Phalaenopsis Neuzüchtungen über 400.

Wie zu erwarten ist  eine Phalaenopsishybride der Champion der Schau. Sie wurde von der Firma Fuller Orchids gezüchtet. Im beigefügten Bild sind neben dem Züchter noch der Chef der Firma Taida Orchids sowie Rainer Janke mit seinem Sohn Eric aus Weilerbach zu sehen. Er war aus geschäftlichen Gründen dort.

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Dendrobium wattii jetzt auch als Nachzucht

Ich kann mich noch gut erinnern als Mitte der 1990er Jahre Dendrobium watii aus Vietnam in den Handel kam. Damals waren das gesammelte Importe, die im Zuge der Öffnung Vietnams zusammen mit Aufsehen erregenden Frauenschuhen wie Paphiopedilum hangianum oder vietnamese.

Dendrobium wattii
Dendrobium wattii

Das Dendrobium gehört zu der sog. Formosae Gruppe, die auch  auch als schwarz Haar Dendrobium Gruppe bezeichnet wird.

Die Pflanze wurde schon 1888 von Reichenbach nach einem in Indien lebenden englischen Botaniker namens Watt benannt.

Die Pflanze gilt als Mini oder mittelgroßes Dendrobium bis ca. 40 cm Höhe können die schlanken schwarzbehaarten Triebe mit ihren lederartigen lanzettligen Blättern erreichen.

Die Pflanze kommt in Höhenlagen zwischen 1500 und 2600m Höhe in dichtem Regenwald auf Ästen von Bäumen vor. Sie blüht im Frühjahr und soll kalt bis kühl kultiviert werden. Ich kultiviere sie in kleinen Töpfen in Rindensubstrat.

Jetzt gibt es z.B. bei der Schwerter Orchideenzucht Nachtzuchten dieser Art.

Dendrobium wardianum mit leuchtenden Blüten

Immer zum Ende des Winters, jedenfalls bei mir, blüht Dendrobium wardianum ein wirklich spektakuläres Dendrobium, welches immer aus dem Vorjahrestrieb blüht. Dieser sollte durch ausreichende Wassergaben und Dünger (z.B. Orchidfocus) so versorgt werden, dass er eine Länge von ca. 50 cm erreicht und entsprechend und besonders endständig einen Durchmesser von mindestens 1,5 cm erreicht. Die Blüten entwickeln sich um Weihnachten herum und wachsen je nach Lichtversorgung sehr langsam. Sie stehen in Paaren zusammen und halten bis ca. 3 Wochen. Die Pflanze kann temperiert kultiviert werden. Sehr hell und im kleinen Topf. Mit dem Aufblühen der Blüten ist der Neutrieb erschienen, der aber jetzt sozusagen einen Wachstumsstopp hat.

Dendrobium wardianum
Dendrobium wardianum

Die Pflanze wurde 1862 von Warner   für einen Orchideenfan namens Ward, der in Thailand lebte, benannt. Sie kommt in China(Yunnan), Assam, Myanmar, Thailand, Vietnam in Höhen zwischen 1000-2000m vor. Die Bulben stehen aufrecht oder hängen über. Sie sind an den Nodien verdickt.

 

Pleurothallis nuda ein Dauerblüher

Ein Orchideenfreund hat mir vor vielen Jahren eine Pleurothallis Pflanze geschenkt, die in meiner Sammlung etwas untergegangen ist und von mir auch stiefmütterlich behandelt wurde. Sie ist z.B. seit vielen Jahren nicht mehr umgetopft worden. Aber sie nimmt es mir nicht übel und blüht unverdrossen fast das ganze Jahr durch. Von nah betrachtet sind ihre Blüten außerordentlich apart. Sie steht in meinem temperierten Gewächshausteil auf dem Tisch und erhält im Winter eher wenig Licht, trotzdem blüht sie fast während des gesamten Jahres. Die Blüten erscheinen aus Blütenscheiden auf den Blättern. Auch ältere Blütenscheiden entwickeln noch in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen Blüten, die ca. 2 Wochen halten.

Pleurothallis nuda blüht auf dem Blatt
Pleurothallis nuda blüht auf dem Blatt

Die Pflanze stammt aus Bolivien, Ecuador, Kolumbien und Peru von 500 -2100m Höhe, kann warm bis kalt kultiviert werden. Meine Erfahrungen bestätigen dies, sie fühlt sich im Sommer bei über 25°C aber auch bei unter 15°C im Winter wohl. Ich finde auch wenn sie kleine Blüten hat, kann man sie als Anfängerorchidee bezeichnen.

Blüte von Pleurothallis nuda
Blüte von Pleurothallis nuda

Der korrekte Name ist Pleurothallis hemirhoda, sie wurde 1852 von Lindley & Paxton beschrieben

Oncidium cheirophorum dankbar und vielblütig

Oncidium cheirophorum stammt aus Südamerika und kommt in den Ländern von Nicaragua bis Kolumbien in Höhenlagen zwischen 1000 -2500m Höhe vor. Sie kommt in sog. niedrigen Bergregenwäldern vor. Soll kalt bis kühl kultiviert werden und ist ein sog. Zwerg. Die Einzelblütengröße ist kleiner als 1,5 cm im Durchmesser, die Blütenstände können bis 30 cm lang sein. Blütenfarbe leuchtend gelb.  Die dunkelgrünen Bulben sind bis 3 cm hoch, Blätter ungefähr 15 cm lang.

Oncidium cheirophorum
Oncidium cheirophorum

Ich kultiviere sie aufgebunden auf Korkeiche, sie wird regelmäßig getaucht und in der Wachstumszeit gedüngt. Nach dem Ausreifen der Bulben erscheinen  die Blütenstände, die im Januar manchmal auch schon im Dezember blühen und bis 8 Wochen halten können.

Diese Art ist ein Kreuzungspartner der bekannten Onc. Twinkle Hybriden (der andere ist Oncidium sotoanum).

Dendrochilum tenellum mit vielen kleinen Blüten

Dendrochilum tenellum kommt endemisch auf den Philippinen vor in Höhenlagen zwischen 1000 – 2300 m Höhe. Die Pflanze ist klein bis mittelgroß mit grasartigen Bulben und sehr kleinen Blüten. Sie  wurde 1907 von Ames beschrieben.

Dendrochilum tenellum
Dendrochilum tenellum

 

Kultur in kleinen Töpfen mit feinem Substrat, temperiert oder warm. Blüht im Frühjahr. Auch ohne Blüten eine Bereicherung der Sammlung. Obwohl ich sie unter der Voraussetzung gekauft habe, es wäre ein Dendrobium, denn es gibt auch ein Dendrobium tenellum, aber das ist eine andere Geschichte.

Einzelblütenstand
Einzelblütenstand

Paphiopedilumhybride von Jörg Fresonke gewinnt Preis in China

Anlässlich der Internationalen Orchideenschau auf der Insel Hainan in China hat das Paphiopedilum fairrieanum x glaucophyllum “album” einen 3. Platz gewonnen. Nach Auskunft von Günter Dankmeyer wurde diese Hybride schon 1911 für die Firma Charlesworth beurkundet und trägt den Namen Connie.

Paphiopedilum fairrieanum x glaucophyllum
Paphiopedilum fairrieanum x glaucophyllum

Ich finde trotzdem es ein Erstblüher war, ein schöner Erfolg für Jörg Fresonke. Es scheint so zu sein, dass diese Kreuzung bezüglich Form und Färbung Potenzial enthält. Sie wird uns in Zukunft bei Bewertungen sicher begegnen.

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11. Sanya (Hainan) China Internationale Orchideenschau

Zum bereits jetzt 5. Mal hatte ich Gelegenheit an dieser Schau in Südchina teilzunehmen. Als einziger weiterer europäischer Teilnehmer war Hans Christiansen aus Dänemark eingeladen.

Ausstellungsstand VDOF
Ausstellungsstand VDOF

Mit  gesponserten Schnittblumen der Firmen Miquel, Schwerter Orchideenzucht und Lucke (Orchideen Fresonke) reiste ich nach China. Dort ist es fast immer 30°C warm und sehr sonnig. Die Schau fand in einer Halle von Lawrence Sun, dem größten Orchideenproduzenten Chinas statt. Sie stand dieses Mal fast ganz im Zeichen der Floristen, die wirklich kunstvolle Stände aufbauten. Wir alten Orchideensaurier aus Myanmar Saw Lwin,  aus Thailand, Taiwan oder Singapur wurden mit unseren herkömmlichen eher landschaftartigen Ständen (in meinem Fall allerdings mit Schnitt) fühlten uns etwas an den Rand gedrängt. Dies kann aber auch mein subjektiver Eindruck sind. Die jungen Wilden sind innovativ und kreativ.

Japanische Floristenkunst
Japanische Floristenkunst

Trotzdem gewann die VDOF zusammen mit Christiansen den Excellent Award, was bei der starken Konkurrenz durchaus bemerkenswert ist.