Als ich mich noch für südamerikanische Kleinorchideen interessiert habe, fand ich in einem alten Heft von “Die Orchidee” den Hinweis, dass Günter Ludwig einmal eine solche Orchidee mit vielen Blüten zur Prämierung vorgestellt hatte. Ein Anruf erbrachte die Erkenntnis, diese Pflanze würde seit Jahren nicht mehr leben. Dann sah ich ein halbes Jahr später besagte Pflanze im Orchid Review, sie war ebenfalls prämiert worden. Ich nahm Kontakt zum Besitzer auf und erbat mir ein Teilstück, dieses brachte mir Henry Oakley mit zum EOC in Dresden. Inzwischen hatte ich auch von der Firma Mundiflora ein weiteres Exemplar gekauft. Beide wurden aufgebunden mit etwas Moos und wie bei Ludwig und in England waagerecht auf einem Rindenstück kultiviert. Die Pflanzen sind sehr klein und sind mit einem etwa 3-5 cm langem Rhizom miteinander verbunden. Ich habe sie täglich angesprüht und nicht gedüngt. Sie haben bis zum Urlaub überlebt und sogar geblüht. Die orange rote Blütenfarbe ist sehr spektakulär.
Die Art wurde erst 1972 von Herman Sweet zu Porroglossum gestellt. Benannt nach Eduard Kalboch einem Orchideensammler am Ende des 18. Jahrhunderts. Sie stammt aus Kolumbien und Ekuador und wächst als Epiphyt oder terrestrisch in Höhen zwischen 1900 bis 2900 m Höhe. Also sollte sie kühl kultiviert werden. Im vergangenen Jahr beim Tokyo Dome wurden Jungpflanzen davon verkauft. Allerdings sehr teuer und klein.
Ich finde diese Orchidee stellt eine echte Herausforderung bezüglich ihrer Kultur dar und ist nur dem absolut erfahrenen Kultivateur zu empfehlen.