Hofmeisterella eumicroscopica ganz schwierig in der Kultur

Nach einer Ekuadorreise war ich ganz begeistert von den sehr kleinen Orchideen der Bergnebelwälder wie z.B. der Gattung Telipogon. Sie wuchsen völlig durchnässt bei sehr kühlen Temperaturen. Was ich damals nicht wußte, sie sind sehr schwierig zu kultivieren. Besonders im Sommer, wenn der Kulturraum zu warm wird. Dazu kommt sie vertragen fast keine Düngung, sie sind also sehr salzempfindlich. Und auch mit der Urlaubsvertretung kommen sie nicht so gut klar. Sie sollten aufgebunden kultiviert werden und mindestens einmal täglich mit sauberem Wasser angesprüht werden. Mit sauber meine ich frei von Pilzen und Bakterien. Mein Exemplar hatte ich von der Firma Ecuagenera, es hat ungefähr ein 3/4 Jahr überlebt und sogar geblüht.

Hofmeisterella eumicroscopica

 

Die Pflanze wurde 1852 von Reichenbach.f. für Kolumbien, Ekuador, Venezuela, Peru und Bolivien beschrieben, sie kommt in Höhenlagen von 1600-2400m Höhe vor. Die Pflanze ist sehr klein und ohne Stamm, d.h. sie ist durchgängig krautig. Was eine Erklärung für die Kulturschwierigkeit ist, denn einmal abgestorben, kann sie sozusagen nicht aus der Rückbulbe austreiben. Die Blüte ist nur wenige Zentimeter hoch. Sie entsteht an einem mehrblütigen Blütenstand. Der Name bedeutet kaum sichtbar, bezogen auf die Winzigkeit der Blüte. Der Gattungsname ehrt den Botaniker Hofmeister aus Heidelberg, der in der ersten Hälfte des 19.Jahrhunderts in Heidelberg lehrte.