Aus meiner Zeit in der ich auch südamerikanische Orchideen gesammelt habe, stammt diese Sobralia. Inzwischen sind die Triebe echt lang und die Pflanze nimmt einigen Raum ein. Schade ist, dass die Blüten nur einen bis 1,5 Tage überhaupt halten. Da aber mehrere je nach Witterung auch in einem größeren zeitlichen Abstand gebildet werden, ist die Blütezeit etwas länger. Der Artname meiner Sobralia soll Sobralia yauaperyensis sein, ich habe diesen schon früher in diesem blog angezweifelt. Toll gefällt mir, dass machmal zwei Blüten an einem Trieb gleichzeitig geöffnet sind.
Blütezeiten von Dendrobium geändert!
Normalerweise haben Dendrobien feste Blütezeiten in denen sie einmal pro Jahr blühen. Seit einigen Jahren habe ich festgestellt, das diese einmaligen Blühereignisse nicht mehr unbedingt die Regel sind. So haben auch dieses Jahr bei mir Dendrobium fimbriatum oculatum, D. Gatton Sunray und sogar D. harveyanum mehrfach geblüht. Allerdings nicht aus mehrfach neu gebildeten Neutrieben, sondern an ausgereiften Trieben der Vorjahre, die bei ersten Blühereignissen keine Rispen hatten. Ich führe dieses Mehrfachblühen auf eine geänderte Düngung zurück. Seit letztem Jahr bin ich dazu über gegangen bei jedem Wässern zu düngen. Nicht mit einer starken Düngelösung von z.B. 1000 Mikrosiemens sondern immer mit Konzentrationen unter 100 Mikrosiemens. Dabei habe ich verschiedene Dünger benutzt von den Firmen Schwerter Orchideenzucht, Karge Orchideen, Curling Orchideen und natürlich meinen Lieblingsdünger Orchid Focus. Dazu wurde Chelsea Hormonpräparat und sogar eine Huminsäure Lösung von Orchid Focus verwendet. Der Wechsel der Düngepräparate lässt natürlich keine Aussagen zu einer eventuell zu favorisierenden Wirkung eines Präparates zu, aber ich finde, solange die Wurzeln wachsen, also an aufgebundenen Orchideen grüne Wurzelspitzen zu sehen sind, ist das ein Erfolg.
Euchile (Encyclia) mariae
Manchmal kommen durch Sammlungsverkleinerungen Pflanzen zu mir, die ich mir eigentlich nie zulegen würde. In diesem Fall ist es Euchile mariae, von der jetzt sogar mehrere Exemplare blühen. Sie sind ohne Substrat aufgebunden und kommen meiner eher trockenen Kultur in ihren Ansprüchen entgegen. Besonders ist die stark vergrößerte Lippe der Blüte, die nach dem Öffnen der Blüte weiter wächst.
Pflanze stammt aus Neumexiko aus Höhenlagen zwischen 1000 bis 1200m in trockenen Eichenwäldern. Name mariae bezieht sich auf den Vornamen der Frau des Entdeckers Maria Oestland, der die Pflanze im 19. Jahrhundert entdeckte. Pflanze wurde von Ames beschrieben und 1998 von Withner in die Gattung Euchile überführt. Sie soll von kühl bis warm kultivierbar sein. Je Blütenstiel sollen bis fünf Blüten gebildet werden. Meine Pflanzen haben wohl wegen kleiner Bulben und dem Aufbinden erst im vergangenen Herbst jeweils nur eine aber dafür große Blüte.
Soweit ich davon Kenntnis habe, wird diese Orchidee im Moment von Popow Orchids angeboten.
Dendrobium laterale
Es ist eine besondere Freude, wenn man es schafft Pflanzen, die auch etwas seltener sind, regelmäßig zur Blüte zu bringen.
Das Dendrobium laterale ist erst seit einigen Jahren überhaupt in Kultur. Ich habe es von Boscha Popow. Jetzt hat es wieder geblüht.
Pflanze ist aufgebunden, hat sehr kleine Bulben und blüht offenbar aus dem Neutrieb. Neutriebe sind empfindlich, sie faulen sehr leicht, wenn die Wasserqualität nicht stimmt (Bakterien oder Pilze).
Wichtig ist, das Pflänzchen täglich anzusprühen.
Dendrobium x usitae “Red Coral”
Auch bei den Dendrobien gibt es inzwischen Hybriden, die es wert sind, kultiviert und gesammelt zu werden. Ein Beispiel ist die hier vorgestellte Pflanze. Sie taucht von Zeit zu Zeit im Handel auf. Im Moment wieder einmal bei der Schwerter Orchideenzucht.
Sie ist eine Hybride zwischen Dendrobium goldschmidtianum und Dendrobium bullenianum. Wurde 1995 von Yukawa gezüchtet. Warum allerdings die Farbe von D. goldschmidtianum also mehr oder weniger lila keine Rolle spielt, entzieht sich meiner Kenntnis.
Die Pflanze sollte eher warm kultiviert werden. Meist blüht sie im Frühjahr oder Frühsommer. Während des Wachstums regelmäßig düngen.
Dendrobium dickasonii mal wieder in Blüte
Eine Pflanze, die ich schon mal als Geschenk aus der Schweiz erhalten hatte, die mir an Fusarium gestorben ist und die durch Nachzucht der Firma Lucke Orchideen wieder im Handel ist. Wird temperiert im kleinen Topf kultiviert; regelmäßig gedüngt und blüht im Frühjahr. Blüten halten über vier Wochen. Pflanze stammt aus Myanmar, Thailand, wächst in Höhenlagen von 1500 bis 1800m. Die Pflanze wurde 1940 von L.O. Williams beschrieben. Ob es sich bei meiner Pflanze wirklich um die Art handelt oder um eine Hybride mit Dendrobium unicum, ist mir nicht bekannt. Zur Artunterscheidung sind Artikel erschienen. Bei Interesse bitte bei mir melden.
Dendrobium harveyanum
Auch wenn dieses Dendrobium gelb ist, hat es durch seine fransige Erscheinung der Lippe einen besonderen Status innerhalb der vielen gelbblühenden Arten. Dazu kommt es scheint nicht so häufig in Kultur zu sein, da es wohl selten zu finden ist und somit selten im Handel angeboten wird. In der Kultur schwieriger; ich kultiviere sie kühl in kleinerem Topf und habe festgestellt, es ist besser sich ein größeres Exemplar zu kaufen. Also eine Pflanze mit mehreren Vordertrieben. Dann ist der Ausfall eines Neutriebes durch Schwarzfäule oder Schneckenfrass leichter zu kompensieren. Blütezeit eigentlich immer nach ausreichendem Ausreifen der Neutriebe, da diese bei mir erst im Winter bzw. Frühjahr fertig ausgereift waren, haben die Pflanzen erst jetzt geblüht.
Die Pflanze stammt aus China, Myanmar, Thailand. Wurde nach einem irischen Orchideenliebhaber benannt und 1883 von Reichenbach beschrieben.
Rhynchostele rosii
Auch beim Suchen von Details zu dieser Art gehen viele Namen in meiner Erinnerung durcheinander. Ich kann mich nur schlecht daran gewöhnen, dass der Name dieser Art seit 1993 so lautet. Ross war im 18. Jahrhundert ein englischer Pflanzensammler in Mexico. Die Art wurde 1838 von Lindley beschrieben. Sie kommt in feuchten Wäldern in Nicaragua, Honduras, Guatemala und Mexico vor. Die Höhenlage ihres Vorkommens ist 2000-3000m. Sie wächst als Epiphyt; ich kultiviere sie deshalb auch auf Rinde aufgebunden. Sogar ohne Substratunterlage, lediglich etwas Moos ist zum Anwachsen hilfreich. In der Wachstumszeit kann mit Orchideendünger in empfohlener Konzentration gedüngt werden. Ich tauche die Pflanzen regelmäßig. Schwierig ist im Kleingewächshaus die kalten Temperaturbedingungen einzuhalten. Ich werde dieses Jahr einmal eine Sommerkur im Garten versuchen. Genug Zeit dafür auch fürs tägliche Tauchen ist ja im Moment vorhanden. Die Pflanze stammt ebenfalls aus dem Bestand meines langjährigen Orchideenfreundes.
Die Pflanze hatte im vergangenen Winter den Blütentrieb ausgebildet, der lange nicht weiter wuchs, sondern gewissermaßen eine mehrere Monate dauernde Ruhephase hatte. Der Grund dafür ist mir nicht bekannt. Aber es freut mich, dass sie endlich blüht. Und ihre weißen Blütenblätter haben sich zusätzlich rosa gefärbt, was ja offenbar im Moment eine gesuchte Eigenschaft bei dieser Art ist. Also sozusagen doppeltes Glück.
Dendrobium Stardust wieder eine Hybride in Blüte
Anlässlich der Weltorchideenkonferenz 2002 in Shah Alam Malaysia habe ich diese Hybride zu ersten Mal gesehen und war von ihrer Farbe fasziniert. An anderer Stelle in diesem blog habe ich schon zur Entstehung der Hybride etwas geschrieben. Kultur nach wie vor im kalten/temperierten Haus, sehr hell. Blüte im Frühjahr, leider hatte ich im vergangenen Jahr sehr warme Bedingungen im Sommer, sodass der Topf mit grobem Substrat oft sehr trocken war. Hoffentlich erhalte ich dieses Jahr bessere Bulben. In der Wachstumszeit regelmäßig düngen. Ich dünge mit einer ca. 300 Mikrosiemenslösung auch über die Blätter.
Zu erwähnen, es gibt inzwischen auch eine gelbe Stardust. Falls jemand eine Bezugsquelle kennt, bitte per mail melden.
Noch eins – Dendrobium aggregatum
Diese Pflanze habe ich vor einigen Jahren in einem süddeutschen Gartencenter auf dem Restetisch gefunden. Sie hat sich als der beste jemals in meinem Besitz befindliche Typ dieser Art bewährt. Kultiviert in einem Topf stehen die Bulben sehr eng und sind kugelig. Die Pflanze sitzt in grobem Rindensubstrat, wird während des Wachstums gedüngt und hat eine kühle, helle Ruhezeit während der Wintermonate. Da wird sie auch nur noch ab und zu angesprüht. Die Blütenstiele erscheinen im Frühjahr.
Die Höhenlage des Pflanzenvorkommens beträgt 500 -1300 m. Sie scheint also von warm bis kühl kultiviert werden zu können.