Da ich die fragliche Orchidee ohne Schild aus Schwerte mitgenommen habe, ist mir erst jetzt aufgefallen, dass es sich um Dendrobiumstricticalicarum von den Philippinen handelt. Sie wurde on Jim Cootes et al. vor über 10 Jahren beschrieben. Der Name bezieht sich auf die herausgestreckte Lippe.
In den vergangenen Nächten hat sich die Temperatur in meinem Kulturraum teilweise wieder den Normalwerten von ca. 15°C in der Nacht genähert. dadurch ist Dendrobium auriculatum zum Blühen gekommen. Sie wird in Rinde im Topf auf dem Tisch kultiviert und hat mehrere Wochen überhaupt kein Wachstum gezeigt, jetzt aber, wie gesagt Blüten, die relativ groß sind.
In meiner Sammlung blühen trotz großer Hitze zwei rosa Orchideen. Eine ist Isochiluslinearis und die andere ist Stenoglottislongifolia, eine tropische Erdorchidee. Beide steh in der Kühlabteilung, falls diese im Moment diesen Namen überhaupt verdient hat. Topfkultur, die Erdorchidee etwas feuchter. Regelmäßig düngen!
Das jetzt schon über Wochen anhaltend sehr warme Wetter macht die Kultur im Kleingewächshaus nicht gerade einfach. Oft wird eine Temperatur von über 35° C erreicht. Die Luftfeuchte sinkt unter 30 %. Pflanzen der kühleren Bergwälder Südamerikas sind fast zum Tode verurteilt. So habe ich schon Pflanzen der Gattung Odontoglossum verloren. Sie waren regelrecht verkocht. Meine Bulbophyllum und Dendrobiumpflanzen mögen diese Witterung. Einige Jungpflanzen habe ich unten an die Tische gehängt, sodass sie nicht so hohen Temperaturen ausgesetzt sind. An Wachstum der Pflanzen ist ohnehin nicht zu denken. Es geht ums Überleben, die Pflanzen sind mit Verdunstungskühlung beschäftigt.
Ein Bulbophyllum hat trotzdem sehr langsam seinen Blütenstand entwickelt, es ist B. tingabarinum.
Bulbophyllum pecteveneris
Ach ja der Name pectenveneris wird auch manchmal dafür verwendet. Kultur aufgebunden oder kleiner Topf. Regelmäßig düngen.
Viele Orchideen werden durch Temperaturwechsel zum Blühen angeregt. Jetzt nach einer sehr warmen Periode folgten kühle Nächte und es kamen viele Blüten. Bulbophyllum barbigerum Sobralia spec.
Wurde 1917 von Ridley beschrieben. Kommt in Höhen zwischen 1500 und 3500 m in Sumatra und Java vor. Ist eine relativ dünnbulbige Art, die aufgebunden oder im kleinen Tröpfchen kultiviert wird, kalt oder temperiert. Blüht an blattlosen Bulben oder an Neutrieben am Ende des Triebes. Gedüngt wird mit Gold oder mit Orchid Focus.
Kommt aus Thailand, Malaysia, Kambodscha. Wurde 1887 von Reichenbach f. beschrieben. Ist ein großes Dendrobium, welches in Meereshöhe auf Bäumen wächst. Die Blüten entstehen am oberen Ende der blattlosen Triebe. Kultur im Topf in Rindensubstrat, sehr hell. Blüht bei mir nur sehr selten. Während der Triebentwicklung viel Wasser und Dünger.
Schon 1868 von Reichenbach f. beschrieben. Höhenlage 700 -1700 m in Laos, China. Thailand, Kambodscha, Vietnam und Myanmar. Name bezieht sich auf die kristallin gläzende Antherenkappe. Meiner Pflanze ist auf Tonstück aufgebunden, wird temperiert bis kalt und sehr hell kultiviert. Vermute ich habe die Trockenzeit nicht eingehalten, deshalb nur eine Blüte.
Diese Art wurde 2006 von OByrne und Vermeulen für Malaysia und Borneo beschrieben und zwar von Meereshöhe bis ca. 90 m. Sie wächst in flussnahen Wäldern, ist also warm zu kultivieren. Kleine kugelige Bulben tragen dünne terete Triebe, die Blüte sind ca. 0,8 cm im Durchmesser und erscheinen einzeln am oberen Ende der Triebe oder an Seitentrieben. Benannt nach einem Botanikprofessor an der Universität in Singapur.
Diese südamerikanische Orchidee hat sich als Geschenk in meine Sammlung geschlichen. Sie blüht regelmäßig. Blüte klein, Trieb mit Blatt dagegen sehr groß. Kultur im Topf starker Wachser.