Über einen Freund, der schon seit seiner Jugend die damals noch Odontoglossum genannten Orchideen sammelt, habe ich auch im vergangenen Jahr viele gut kultivierte Exemplare aus diesem Gattungsbereich zum Geschenk erhalten. Da diese Pflanzen auch im Handel fast nie und wenn als eher kümmerliche Exemplare angeboten werden, war das ein echter Glücksfall. Viele der Pflanzen hatten im vergangenen Herbst und Winter Blütenstände getrieben, die jetzt alle mit dem zunehmenden Lichtangebot blühen.
Rhynchostele cervantesii stammt aus Mexiko, kommt in Höhenlagen zwischen 1400 – 3200 m vor als Epiphyt in Pinien/Eichenwäldern, oder als Lithophyt als an Hängen und Felsen. Sie wurde 1993 von Soto Arenas & Salazar zu Rhynchostele umkombiniert. Cervantes war übrigens ein mexikanischer Botanikprofessor im 18.Jahrhundert.
Wegen der Höhe sollen sie kühl bis kalt kultiviert werden. Ich habe sie aufgebunden erhalten auf Robinienholz ohne jegliche Unterlage oder lediglich mit kurzfaserigem Wald/Gartenmoos. Sie werden regelmäßig gedüngt und jeden Tag mindestens einmal angespritzt, sodass Unterlage und Wurzelbereich nass sind. Ich bin mir nicht sicher was passiert, wenn es durch intensive Sonneneinstrahlung noch wärmer wird. Dann muss ich die Pflanzen unten an die Tische hängen.
Übrigens sind die Blüten bezüglich der braunen Streifen ihrer Basis durchgefärbt, sodass die Blüten auch von der Rückseite attraktiv sind.