Dendrobium densiflorum oder doch thyrsiflorum

Großes Dendrobium mit großen Blütenständen, die leider nur ca. 14 Tage halten. Der Artstatus ist nicht ganz geklärt, es könnte sein, dass es sich bei meiner Pflanze eher um Dendrobium thyrsiflorum handelt, schon wegen der Blütezeit. Wenn man beide Arten nicht unterscheidet ist Dendrobium densiflorum der korrekte Name. Im Fieldguide Wild orchids of Thailand steht bei densiflorum Blütezeit August/September.

Dendrobium densiflorum
Dendrobium densiflorum

Triebe über 30 cm lang mit drei bis fünf Blätter oben am Trieb. Pflanze steht in kleinem Topf in Rindensubstrat, wird im Wachstum (Sommer) regelmäßig gedüngt. Blüht nach kühleren Trockenphase Ende Winter oder Frühjahr.

Kommt in Thailand, Vietnam, Hainan, Südchina vor, Höhenlage 1100 -1800m auf bemoosten Ästen oder als Lithophyt.

Ohne strickte Ruhephase keine Blüte, aber auch die Lichtintensität spielt eine Rolle und die Triebstärke. Es scheint verschiedene Triebformen zu geben (spindelförmig oder vierkantig).

Coelogyne nitida (syn: ochracea) blüht im Frühling

Die sehr hellen Tage haben dazu geführt, dass sich die Blüten von Coelogyne nitida sehr schnell öffneten.

Coelogyne nitida
Coelogyne nitida

Die Pflanze ist sehr weit verbreitet und kommt zum Beispiel in Nepal und Indien sowie China vor. 1300-2600m über NN auf Bäumen oder moosigen Steinen. Die Infloreszenz ist 3 – 8blütig. Die Pflanzen sind eher klein mit Bulbe und Blatt ungefähr 20 cm hoch. Blüten erscheinen mit dem Neutrieb. Kultur im Topf in Rindensubstrat, mag Dünger, wenn sie wächst, also nach der Blüte, denn eine große Bulbe gewährleistet einen guten Blütenbesatz im nächsten Frühjahr. Synonym Coelogyne ochracea 1848, der Name Coelogyne nitida  stammt auch Lindley 1828. Es soll duftende und nicht duftende Varietäten geben. Meine duftet, kommt angeblich dann aus Nepal.

Coelogyne nitida
Coelogyne nitida

Eine ungewöhnlich gefärbte Vanda Hybride

Normalerweise kennt man bei den thailändischen Vandahybriden die Färbungen rot, pink, gelb, orange und Schattierungen davon.

Bei mir hat jetzt Vanda lamellata x Gordon Dillon geblüht. Sie stammt von der Schwerter Orchideenzucht und hat über 8 Wochen ihre Blüten zur Schau gestellt.

Sie ist, wie bei diesen Orchideen üblich, in einem Körbchen ohne jegliches Substrat befestigt. Ich habe sie bis jetzt noch im Zimmer. Sie wird gelegentlich im Wurzelbereich angesprüht. Manchmal auch mit Dünger.

Sie scheint sehr pflegeleicht zu sein.

Vanda lamellata x Gordon Dillon
Vanda lamellata x Gordon Dillon

Epigineum acuminatum oder acutilingue

Manchmal kann man in Orchideengärtnereien richtig seltene Orchideen finden. So geschehen mit Epigineum acutilingue, die ich in Schwerte vor einigen Jahren fand.

Die Pflanze stammt von den Philippinen und kommt in Höhenlagen von ca. 500m vor, ist also eher warm zu pflegen. Ich habe sie im Dachfirst, sie ist empfindlich. Die Neutriebe faulen leicht aus. Meine Pflanze sitzt in einem Granulatgemisch, was bedeutet sie wird sehr trocken gehalten.

Die Pflanze hat den neuen Namen acutilingue, der ihr 2011 von Schuiteman &Adams gegeben wurde. Leider übersahen die Autoren, dass es sich eigentlich um die schon 1957 von Summerhayes benannte Epigineum acuminatum handelte.

Die Infloreszenzen haben angeblich bis 20 Blüten, bei mir schon im 3. Jahr lediglich bis zu 4 Blüten. Dies kann natürlich auch an kleinen Bulben durch wenig Wasser und dadurch weniger Triebkraft liegen. Aber lieber eine lebende Pflanze mit wenig Blüten,  als eine tote, ausgefaulte.

Epigineum acuminatum
Epigineum acuminatum

Phalaenopsishybriden in Taiwan auf der Tios 2017

Nach wie vor ist Taiwan das Land, welches bezüglich der Trends bei der Phalaenopsiszüchtung weltweit führend ist. Viele der dort ausgestellten Neuzüchtungen werden als Jungpflanzen via Niederlande früher oder später den Weg auf die Fensterbänke in Europa finden. Denn  Phalaenopsis ist noch immer die  Zimmerpflanze  bzw. die Zimmerorchidee.

Phal. Yellow Lip
Phal. Yellow Lip

Ich habe die Bewerter der Phalaenopsiskreuzungen nicht beneidet, denn es waren mehrere Hundert Pflanzen in verschiedenen Klassen zu bewerten.

Phal. Taisuco Green Apple
Phal. Taisuco Green Apple

Hier einige Beispiele. Mir sind besonders die Hybriden mit den Miltonia artigen Blüten aufgefallen.

Phal. Fullers E-plus x Taiwan Leopard
Phal. Fullers E-plus x Taiwan Leopard
Phal. Ox King x Deps. Fullers Purple Queen
Phal. Ox King x Deps. Fullers Purple Queen

Paphiopedilumhybriden auf Taiwan anlässlich der Tios (Taiwan international orchid show)

Vor zwei Wochen in Taiwan hatte ich das Vergnügen zusammen mit einem international besetzten Expertenteam die Einzelpflanzen Bewertung von ca. 300 vorgestellten Paphiopedilumhybriden und einigen Arten durchzuführen. Zunächst ist mir aufgefallen, dass vor allem die großmütigen Komplexhybriden in Taiwan stark nachgefragt werden. Ob es dort allerdings so ist wie bei uns, dass diese Pflanzen besonders bei Fensterbankkultur nur im Jahr des Einkaufs blühen und dann aus Lichtmangel nie mehr, kann ich nicht beurteilen.

Paphiopedilum Tainan White Queen
Paphiopedilum Tainan White Queen

Die Qualität der gezeigten Pflanzen war gut, allerdings können viele Klone nicht den Standards der Bewertung z.B bei der deutschen Orchideengesellschaft, der RHS(Royal Horticultural Society)  in Großbritannien oder der AOS (American Orchid Society) in den USA genügen. Die zu bewertenden Pflanzen wurden in die allgemein üblichen Gruppen oder Klassen eingeteilt, z.B. mehrblütig oder Primärhybride, oder Erstblüher. Je nach Anzahl der Pflanzen in diesen Gruppen wurden jeweils ein 1.Preis und bei größeren Anzahlen mehrere 2. und 3. Preise ausgelobt.

Paphiopedilum Shi Fa Gold
Paphiopedilum Shi Fa Gold

Die Bewertergruppe konnte eine Anzahl von Pflanzen aus der jeweiligen Gruppe auf einem Extratisch platzieren und dann wurde per Handzeichen der mögliche Preis ermittelt. Deshalb hatten bestimmte Pflanzen überhaupt nur eine Chance, wenn sie es in die Abstimmung auf dem Extratisch schafften.

Paphiopedilum Shin Yi Pinky
Paphiopedilum Shin Yi Pinky

Und es zeigte sich, dass es unterschiedliche Geschmacksrichtungen bei asiatischen Preisrichtern und Preisrichtern aus Europa und Amerika gibt.

Paphiopedilum Yellow Tiger
Paphiopedilum Yellow Tiger

 

Paphiopedilum Cocoa Hamana Festival  Excellent
Paphiopedilum Cocoa Hamana Festival
Excellent

Trotzdem haben aus meiner Sicht meist die wirklich besten Pflanzen gewonnen.

Paphiopedilum Yin Shi Princess
Paphiopedilum Yin Shi Princess
Paphiopedilum gardineri
Paphiopedilum gardineri

 

Maxillaria eliator

Seit vielen Jahren steht in meinem Gewächshaus eine Orchideen, die bis 1,5 m Höhe oder größer wird, einfach weil die Neutriebe auf den älteren Trieben entstehen. Die Orchidee hat flache Bulben und ca. 25 cm lange Blätter, die sowohl die Bulbe umschliessen,  als  auch oben auf der Bulbe sitzen. Zwischen den Blättern entspringt die orangefarbene Blüte. Sie soll vom Herbst bis ins Frühjahr Blüten bilden, welche sogar duften. Duften tun sie, aber sie blüht bei mir nur kurz vor dem Frühling.

Maxillaria eliator
Maxillaria eliator

Die Pflanze stammt aus Südamerika, Costa Rica bis Mexiko, kommt in Höhenlagen von 400 bis 1500m Höhe vor und verträgt angeblich kalte bis warme Bedingungen. Jedenfalls bei mir wächst sie ohne große Pflege.

Sie wurde 1863 von Reichenbach f. beschrieben.

Taiwan International Orchid Show (Tios) 2017 in Tainan

In der vergangenen Woche hatte ich die Ehre bei der Internationalen Orchideenschau auf der Insel Taiwan als Bewerter teilzunehmen. Anders als bei Ausstellungen in Amerika und Europa werden hier zumeist Orchideenhybriden gezeigt, besonders Cattleya, Paphiopedilum und natürlich in der Hauptsache Phalaenopsishybriden. In den zu bewertenden Gruppen der Paphiopedilum gab es über 250 zu bewertende Pflanzen, bei den Phalaenopsiszüchtungen über 500. Entsprechend lange dauerte die Bewertung.

Ox King x Deps. Fullers Purple Quenn
Ox King x Deps. Fullers Purple Quenn

In der Gruppe der Phalaenopsis Neuzüchtungen über 400.

Wie zu erwarten ist  eine Phalaenopsishybride der Champion der Schau. Sie wurde von der Firma Fuller Orchids gezüchtet. Im beigefügten Bild sind neben dem Züchter noch der Chef der Firma Taida Orchids sowie Rainer Janke mit seinem Sohn Eric aus Weilerbach zu sehen. Er war aus geschäftlichen Gründen dort.

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Dendrobium wattii jetzt auch als Nachzucht

Ich kann mich noch gut erinnern als Mitte der 1990er Jahre Dendrobium watii aus Vietnam in den Handel kam. Damals waren das gesammelte Importe, die im Zuge der Öffnung Vietnams zusammen mit Aufsehen erregenden Frauenschuhen wie Paphiopedilum hangianum oder vietnamese.

Dendrobium wattii
Dendrobium wattii

Das Dendrobium gehört zu der sog. Formosae Gruppe, die auch  auch als schwarz Haar Dendrobium Gruppe bezeichnet wird.

Die Pflanze wurde schon 1888 von Reichenbach nach einem in Indien lebenden englischen Botaniker namens Watt benannt.

Die Pflanze gilt als Mini oder mittelgroßes Dendrobium bis ca. 40 cm Höhe können die schlanken schwarzbehaarten Triebe mit ihren lederartigen lanzettligen Blättern erreichen.

Die Pflanze kommt in Höhenlagen zwischen 1500 und 2600m Höhe in dichtem Regenwald auf Ästen von Bäumen vor. Sie blüht im Frühjahr und soll kalt bis kühl kultiviert werden. Ich kultiviere sie in kleinen Töpfen in Rindensubstrat.

Jetzt gibt es z.B. bei der Schwerter Orchideenzucht Nachtzuchten dieser Art.

Dendrobium wardianum mit leuchtenden Blüten

Immer zum Ende des Winters, jedenfalls bei mir, blüht Dendrobium wardianum ein wirklich spektakuläres Dendrobium, welches immer aus dem Vorjahrestrieb blüht. Dieser sollte durch ausreichende Wassergaben und Dünger (z.B. Orchidfocus) so versorgt werden, dass er eine Länge von ca. 50 cm erreicht und entsprechend und besonders endständig einen Durchmesser von mindestens 1,5 cm erreicht. Die Blüten entwickeln sich um Weihnachten herum und wachsen je nach Lichtversorgung sehr langsam. Sie stehen in Paaren zusammen und halten bis ca. 3 Wochen. Die Pflanze kann temperiert kultiviert werden. Sehr hell und im kleinen Topf. Mit dem Aufblühen der Blüten ist der Neutrieb erschienen, der aber jetzt sozusagen einen Wachstumsstopp hat.

Dendrobium wardianum
Dendrobium wardianum

Die Pflanze wurde 1862 von Warner   für einen Orchideenfan namens Ward, der in Thailand lebte, benannt. Sie kommt in China(Yunnan), Assam, Myanmar, Thailand, Vietnam in Höhen zwischen 1000-2000m vor. Die Bulben stehen aufrecht oder hängen über. Sie sind an den Nodien verdickt.