Faszinierendes neues Dendrobium (D. fuscifaucium)

Seit der Entdeckung von Paphiopedilum rungsuriyanum im Jahr 2014 hat mich keine Orchideenneuentdeckung so fasziniert wie die von Dendrobium fuscifaucium im Jahr 2022. Erstaunlicherweise sind die Farben der Blüten beider Arten sehr ähnlich. Eventuell spricht mich diese Kombination der Farben pink und braun besonders an. Die Art wurde nach Exemplaren aus einer Gärtnerei beschrieben, soll aber in Laos im Kasi district vorkommen. Der dazugehörende Ort liegt in ca. 400m Höhe aber es gibt auch einen Aussichtspunkt (Berg), der 1800m hoch ist.

Da die Pflanze bei mir z.B. aufgebunden im kühl-temperierten Bereich überlebt, scheint sich der Fundort eher höher also in Kalkstein Wäldern zu befinden. Sofort nach der Entdeckung der Art, wurden im Internet Pflanzen zu sehr hohen Preisen angeboten, die wahrscheinlich doch aus Absammlungen stammten. In 2024 wurden dann erstmals Sämlinge angeboten, die teilweise schon nach einem Jahr in der Flasche blühten. Meine Exemplare stammen von Schwerter Orchideenzucht und wachsen auf Tonunterlagen, sind also bei der Bewässerung eine echte Herausforderung. Guido Schöttler hat mir kürzlich erzählt, dass die Pflänzchen in kleinen Töpfchen mit Sphagnum besser wachsen. Hier sollte noch erwähnt werden, die Pflanzen sind echte Miniorchideen mit bis 15 mm gestreckt kugeligen Bulben, die Blüten sind ca. 1 cm im Durchmesser.

Mal wieder Bulbophyllum

Seit der Energiekrise vor einigen Jahren habe ich die Temperatur im Gewächshaus erheblich gedrosselt . Meine Bulbophyllum Sammlung bzw. die Exemplare, welche diese Temperatur von 18 Grad am Tag und 15 Grad in der Nacht vertragen haben, blühen nur noch selten. Aber ein Bulbophyllum, welches ich vor vielen Jahren von Nelly bei deWilg erhalten habe, blüht jedes Jahr zuverlässig. Es handelt sich wahrscheinlich um Bulbophyllum thaiorum. Kultur an einem sehr alten Xaximstück ohne jegliche Unterlage.
Die Pflanze wurde von Smith 1912 für Höhenlagen zwischen 600 und 2000m in z. B. Vietnam beschrieben. Das Belegexemplar stammte offenbar aus Thailand, daraus leitet sich ihr Name ab. Die Höhenangabe bis 2000m könnte die Begründung sein, dass die Pflanze meine kühlen Bedingungen mag.

Bulbophyllum thaiorum

Dendrobium Stardust Firebird

Auf diese angeblich virusfrei und patentierte Dendrobiumhybride wurde ich anläßlich der Weltorchideenkonferenz in Shah Alam in Malaysia aufmerksam. Ein Kreuzungspartner ist Dendrobium unicum, was leicht nachvollziehbar ist. Der andere ist die Hybride Unkon, die Kreuzung wurde 1980 durchgeführt. Besagter Klon Firebird 1986 selektiert. Die Pflanze ist bei mir schwierig in der Kultivierung. Die Niederländer können das besser. Im Topf wächst sie sofort sich hin und hat jetzt wieder Blüten, die einen leuchtenden Farbfleck im Gewächshaus erzeugen.

Dendrobium Stardust

Barkeria spectabilis

Barkeria ist eigentlich nicht meine bevorzugte Gattung. Viele Orchideenliebhaber kultiviere sie allerdings, weil sie sehr spektakuläre Blüten haben. Als ein Orchideenfreund seine Sammlung altersbedingt verkleinert, hat er mir auch Pflanzen dieser Gattung geschenkt. Sie wachsen ohne Substrat auf beliebiger Unterlage, aber mehr recht als schlecht. Meist sind sie bei mir zu trocken. Erhalten aber täglich Wasser und immer Dünger.

Die hier abgebildete Art ist Barkeria spectabilis, sie wurde schon 1842 von Lindley für z.B. Südmexiko beschrieben. Sie wächst in Höhen zwischen 1300 und 3500m und ist wahrscheinlich nur deshalb noch am Leben in meiner besonders im Winter eher kalten Anlage.

Calanthe sylvatica

Vor einigen Jahren erhielt ich einen Anruf besorgter Nachbarn aus Herzberg. Sie hatten entdeckt, dass ein Orchideenliebhaber sein Haus verlassen hatte und seine Schützlinge waren im Garten einer kommenden Frostnacht ausgesetzt. Also rein ins Auto, an die Tankstelle und nach einer Fahrt von über 2 Stunden suchte ich im Schein einer Taschenlampe viele Pflanzen aus, die ich später an andere Orchideenfreunde weitergab. Eine Pflanze besagte Calanthe sylvatica habe ich behalten. Sie blüht jetzt wieder einmal. Sie wird im Topf in Rinde mit hohem Feinanteil kultiviert. Düngung wird gut angenommen. Der Topf sollte nicht austrocknen.

Dendrobium lituiflorum

Ein weiteres Dendrobium aus z.B. Laos, Assam in Indien und Thailand hat seine Blüten geöffnet. Die Pflanze wurde 1856 von Lindley beschrieben. Der Name bezieht sich auf den gebogenen Pflanzentrieb. Ich kultiviere die Art an einem Kunststoffgitter, also original aus der Gärtnerei in Thailand. Die Pflanze hängt sehr hell und wird täglich mit Düngerlösung angesprüht. Nach einer angedeuteten Ruhezeit blüht sie jetzt.

Bletilla striata

Ich habe dieses Frühjahr einen ehemaligen kleinen Teich in ein Moorbeet umgewandelt, dabei habe ich in verschiedenenen Gartenmärkten nach geeigneten Pflanzen gesucht und bin nicht unbedingt fündig geworden. Aber im Zuge der Suche habe ich bei Teichpflanzen eine Blettila striata gefunden. Eine kräftige Pflanze mit vier Blütenständen zu einem Preis von 4.99 Euro. Wenn man jetzt bedenkt was Erdorchideenliferanten als Preis dafür aufrufen, ist das ein erstaunlicher Preis.

Die Pflanze wurde 1878 von Rchb.f beschrieben, sie wächst in Japan, Korea und China in Höhen zwischen 100 und 3200m. Die Pflanze soll winterhart sein. Für meine sehr nassen Winter bezweifele ich das.

Dendrobium inversum

Das alt bekannte Dendrobium dickasonii hat nach der Prioritätsregel jetzt den Namen Dendrobium inversum. Die Art stammt aus Nachzucht durch von mir erzeugtem Samen. Die meisten Dendrobien lassen sich nur bestäuben, wenn man zwei Pflanzen einer Art hat. Die Selbstbestätigung ist also meist ausgeschlossen. Meine Pflanze hängt sehr hell, wird täglich angesprüht und immer mit Dünger versorgt. Der Golddünger von Dr. Ermert enthält Giberellinsäure, welche für die Blütenbildung verantwortlich ist. Ob allerdings die jetzige Blüte darauf zurück zuführen ist, grenzt an Wahrsagerei. Es kann auch sein, dass der ausgereifte Trieb durch Nachtabsenkung und Wassermangel zur Blüte gekommen ist. Dendrobien reagieren meist auf Ruhezeiten mit Wasserreduktion bei gleichzeitiger Temperaturabsenkung.

Dendrobium dickasonii

Maxillaria tenuifolia aus dem Gartencenter

Viele Jahre habe ich mehr oder weniger vielversprechende Pflanzen dieser Art mehr oder weniger erfolgreich gepflegt. Leider ohne jemals Blüten zu erhalten, höchstens mal eine Einzelblüte. Seit jetzt 3 Jahren habe ich ein größeres Exemplar, welches an der Seiten im Gewächshaus nachmittags und abends volle Sonne genießt. Die Pflanze wächst in Rindensubstrat und wird regelmäßig gedüngt. Diese Saison hat sie über 30 Blüten und verströmt ihren Kokosnuss Duft.

Die Pflanze stammt zum Beispiel aus Mexiko aus Höhen bis zu 1500m und wurde von Lindley 1837 beschrieben. Der Name bezieht sich auf die schmalen Blätter.

Dendrobium densiflorum

Wie man sich eventuell denken kann, bezieht sich der Artname auf die sehr dicht und kompakt stehenden Blüten dieser Art, die z.B. dem Dendrobium thyrsiflorum im Habitus sehr ähnelt aber eben diese charakteristischen Blüten hat. Die Art wurde von Lindley 1830 beschrieben, sie wächst in Höhen zwischen 1100 und 1850 Metern in Bangladesh, Thailand, China, Vietnam, Nepal Laos und Indien (Assam). Kultur in einem 12er oder 15er Topf in grober Rinde. Ich kultiviere die Töpfe hängend, damit ich die kopflastigen, langen Triebe am Aufhänger anbinden kann. Die älteren Triebe können über Jahre noch Blütenstände erzeugen. Meist aber bilden sich die Infloreszenzen an den vorjährigen oder zweijährigen Trieben. Am sichersten nach einer kurzen Ruhezeit mit weniger Wasser und niedrigen Temperaturen. Natürlich sehr hell, aber das gilt ja für fast allen Dendrobien.