Vor längerer Zeit habe ich bei der Schwerter Orchideenzucht eine Dendrobiumhybride gekauft, bei der sich jetzt als sie blühte herausgestellt hat, dass es sich um Dendrobium sulawesiense x violaceum handelt. Eigentlich ist Dendrobium glomeratum der gültige Name des einen Kreuzungspartners.
Ich halte diese Pflanze in kleinem Topf seht hell und relativ warm.
Sie ist etwas blühfaul, was mir Guido Schöttler bestätigte. Er hat inzwischen recht große Exemplare in seiner Gärtnerei.
Bei mir ist die Pflanze anfällig für Spinnmilben und verliert dann schnell die schmalen, lanzettligen Blätter.
Es wäre schön wenn diese Hybride teichblühend und oft blühend wäre.
Der Name bedeutet soviel wie kopfblütig. Ich habe vor fast 40 Jahren meine erste Pflanze bei Günter Ludwig gekauft für 70 Deutsche Mark, was für mich damals als Student viel Geld war. Später habe ich noch eine Pflanze in Australien bei Burleigh Park Orchid Nursery gekauft, diese hat jetzt wieder einmal geblüht.
Im vergangenen Jahr habe ich die Art in Papua Neuguinea an Standorten gefunden, die dauernd was Wasser umspült waren, zusammen mit Bulbophyllum phalaenopsis im sog. Tiefland Regenwald mit Tagestemperaturen deutlich über 30°C.
Dendrobium capituliflorum wurde von Rolfe für PNG schon 1901 beschrieben, sie hat kräftige Bulben mit in der Sonne rötlichen Blättern. Es geistern noch andere Namen umher z.B. D. ophioglossum und confusum aber wahrscheinlich ist auch für diese der Artname von Rolfe gültig.
Kultur warm und hell, aufgebunden und in der Wachstumszeit viel Wasser und Dünger.
Oncidium cebolleta trägt heute den Namen Trichocentrum cebolleta. Sie wurde von Swartz schon 1800 für die amerikanischen Tropen, Mexiko bis Brasilien beschrieben. Sie kommt in Höhenlagen zwischen 150 bis 1700m Höhe xerophytisch vor (sie ist also an extremen Wassermangel angepasst).
Blätter peitschenartig, rund bis 75 cm lang, Blütenstand vielblütig am Neutrieb. Im Wachstum Wasser und Dünger, während der Ruhezeit völlig trocken. Ich kultiviere sie in einem kleinen Topf mit wenig Substrat.
Sie soll in den südamerikanischen Anden als halluzinierende Droge benutzt werden, wie ist mir nicht bekannt.
Lauchzwiebel habe ich mir gedacht, denn wie eine “echte” Zwiebel sieht der Trieb wirklich nicht aus.
Von Zeit zu Zeit gibt es auch für mich und auch bei Dendrobium noch Pflanzen, die mich besonders faszinieren. Leider sind das manchmal Pflanzen mit schwierigen Kulturanforderungen. Für andere Orchideenkenner sind gerade diese Kandidaten eher leicht zu kultivieren.
Unter meinen Bedingungen ist jedenfalls Dendrobium faciferum eine Orchidee, die mir in der Kultur bisher kein Glück gebracht hat. Ich habe sie zum Blühen gebracht, aber den darauf folgenden kühlen Winter haben die Pflanzen nicht überlebt. Das liegt an meinen 15°C Nachttemperatur.
Dendrobium faciferum stammt von den Sundainseln, den Molukken und Sulawesi, kommt in Höhenlagen bis 350 m in alten Mangrovenbeständen und Litoralwäldern vor, scheint also volle Sonne zu bevorzugen und fast überflüssig zu sagen, hat es gerne warm.
Die Bulben der Pflanze werden über einen Meter lang, tragen lanzettlige Blätter und haben unten am Trieb eine Verdickung. Sie blühen an alten blattlosen Trieben, aber auch an ausgereiften geblätterten Bulben. Die Blüten sind klein aber durch ihre Färbung sehr auffallend.
Die Firma Schwerter Orchideenzucht verkauft im Moment Pflanzen davon.
Vor einigen Jahren bat mich ein Orchideenfreund ihm doch einmal den Namen seiner besonderen Orchidee zu bestimmen. Sie würde wie Bambus wachsen. Und wirklich dieses Dendrobium wächst ein wenig wie eine kleine Bambuspflanze. Wenn sie allerdings blüht, erkennt man, dass es sich eindeutig um ein Dendrobium handelt. Aber warum erkennt man eigentlich eine Dendrobiumblüte, wahrscheinlich Erfahrung ?
In meiner Sammlung befinden sich vier dieser Pflanzen, zwei davon erst seit gut 2 Jahren, sie wurden irrtümlich als Dendrobium aurantiflammeum verkauft. Eine alte Pflanze, die schon immer klein ist und eine hat fast ein Meter lange Triebe, blüht aber spärlich. Wahrscheinlich mache ich da etwas falsch.
Diese Orchideenart stammt aus Südchina, Yunnan, wurde 1903 von Rolfe zu Ehren von Hancock benannt und hat bis 5 cm breite Blüten, die paarig oder einzeln im Frühjahr erscheinen. Sie duften nach Honig. Ihre Verbreitung soll sich in Höhenlagen zwischen 200m und 1600 m Höhe bewegen, was darauf hinweist, sie eventuell etwas wärmer zu kultivieren. Die nahe verwandte Art soll eine kürzere Lippe haben und breitete Blätter ihr Name Dendrobium odiosum, sie duftet nicht.
Im Winter nicht düngen und das Wässern reduzieren. Die schmalen Blätter sind anfällig für Spinnmilben. Ich kultiviere diese Orchideen kühl in kleinen Töpfen mit grobem Rindensubstrat. Bei starker Sonneneinstrahlung trocknen diese stark aus, sodass ich an sonnigen Tagen am Nachmittag noch einmal Wasser gebe. Gedüngt wöchentlich mit Orchid Focus.
Kaum ein Dendrobium hat mich in den vergangenen 40 Jahren so fasziniert wie Dendrobium harveyanum. Ob es an der dottergelben Farbe liegt oder an der sehr exotischen, gefransten Lippe und den gefransten Sepalen und Petalen, ob es daran liegt, dass diese Pflanze relativ selten in Kultur ist? Auf Ausstellungen ist sie jedenfalls eher selten zu sehen. Ich erinnere eine Ausstellung in Belgien auf der vor einigen Jahren Paul Noben ein gutes Exemplar gezeigt hat.
Ich selbst hatte lange nur kleine Exemplare, die pro Jahr einen Neutrieb erzeugten. So kann natürlich keine Schaupflanze entstehen. Aber wenigstens haben auch diese Pflanzen regelmäßig geblüht.
Vor 2,5 Jahren war ich nach fast 30jähriger Pause wieder einmal in der Gärtnerei Hennis in Hildesheim. Dort habe ich ein mehrtriebiges Exemplar erstanden, welches sich nach dem Umtopfen auch etabliert hat. Ich pflege diese Orchidee kühl und hell und während der Wachstumszeit mit viel Wasser und Dünger.
Jetzt schon im zweiten Jahr blüht diese Orchidee, leider allerdings mit sich nacheinander entwickelnden Blütentrieben. Ist zwar auch ok, aber so wirkt sie nicht so imposant.
Die Pflanze wurde nach einem irischen Orchideenliebhaber benannt, der sie als erster zum Blühen brachte. Reichenbach beschrieb sie 1883. Sie kommt in auf Baumstämmen und großen Ästen in China (Yunnan), Myanmar, Thailand und Vietnam vor. Die Triebe sind oben keulenförmig verdickt und haben bis zu 9 eiförmige, ledige Blätter. Die Blütenstände erscheinen von Februar bis April an blattlosen Bulben aber auch an geblätterten Bulben aus dem oberen Bulbenende.
Die Blüten duften nach Honig und stehen an einer ca. 15 cm langen Infloreszenz, Anzahl der Blüten bis zu 9.
Vor einigen Tagen erhielten wir die sehr überraschende Nachricht, dass der bekannte Orchideenkenner und Inhaber einer Orchideengärtnerei in China überraschend verstorben ist. Ich hatte erfreuliche Gelegenheit ihn auf Ausstellungen und Konferenzen näher kennenzulernen. Den Lesern des Orchideenjournals ist er durch Artikel bekannt oder aber sie haben seinen Verkaufsstand in Dresden besucht und Cypripedien oder Paphiopedilum Orchideen in guter Qualität vorgefunden. Holger hatte es geschafft, als einzige Gärtnerei eine Exportgenehmigung für China zu erhalten. Das hier gezeigte Bild entstand anlässlich der APOC in Chongqing (China) in 2010.
Dendrobium Gatton Sunray ist eine Hybride zwischen Dendrobium pulchellum x Dendrobium Illustre ( D. chrysotoxum x pulchellum). Sie kann Bulben von über 1m Meter erzeugen, wird in einem relativ großen Topf mit grobem Rindensubstrat kultiviert und blüht aus den vorjährigen oder älteren Bulben. Die Blüten sind kräftig gelb gefärbt und haben einen roten Schlundfleck, leider halten sie nur ungefähr 3 Wochen. Trotzdem ein wirklich spektakuläres Dendrobium.
Ich kultiviere die Pflanze temperiert, sie benötigt im Wachstum Wasser und Dünger und kann nach dem Ausreifen der Triebe trockener stehen. Leider wird sie etwas ausladend, trotzdem lohnen die schönen Blüten die Kultur.
Die Hybride ist angeblich schon 1915 registriert worden.
Im Jahr 2002 fand in Shah Alam in der Nähe der Stadt Kuala Lumpur in Malaysia die Weltorchideenkonferenz statt. Ich erinnere mich noch genau wie fasziniert ich von der Farbe einer damals offenbar neuen Dendrobium Hybride war. Inzwischen haben sich viele Orchideenhybriden in meine Sammlung verirrt oder sie sind bewusst darin gelandet. Damals jedenfalls war ich ein Vertreter der reinen Lehre, sprich ich sammelte und kultivierte ausschließlich Orchideenarten.
Manchmal jedoch wachsen diese Hybriden deutlich besser, obwohl dies bei Dendrobium Stardust zu Beginn nicht unbedingt der Fall war.
Inzwischen kultiviere ich die Pflanze kühler und im Topf und damit klappt es. Sie blüht jetzt gerade wieder und erfreut mit ihren großen, lang haltenden Blüten.
Angeblich wurde 1980 eine Kreuzung zwischen Dendrobium unicum x Dendrobium Unkon ausgesät, aus den Sämlingen dieser Kreuzung wurde 1986 von N. Ashi der heutige Klon Firebird selektiert, er wurde auf Virusresistenz in einem japanischen Gewächshaus getestet und im Jahr 2000 wurde der Klon Firebird angeblich zum Patent angemeldet und ein Nobuyuki Asai als Erfinder geführt.
Ich bin mir weder bei der Virusresistenz noch bei der Gültigkeit der Patentnummer USPP 13562 P2 sicher.
Was man aber hier lernen kann, auch heute bleibt die Orchideenkunde spannend und ist immer auch ein bisschen mit Legenden verbunden.
Jedenfalls kommen immer wieder einmal diese Hybriden über Baumärkte oder den Orchideenfachhandel auch in die Hände von europäischen Züchtern. Hoffentlich werden die Patentgebühren dem Erfinder dann überwiesen.
Die Eltern dieser sehr rotlippigen Hybride sind Lime Frost 4N x Dawn Maree ‘GJW’ 4N, ( Dendrobium scabrilingue x cruentum ) x ( Dendrobium formosum x cruentum ). Der Dendrobium cruentum Einfluss ist deutlich zu sehen.
Ich kultiviere diese hybride auf der Fensterbank, da es in meinem Gewächshaus für eine solche Hybride zu kühl ist. Man kann sagen Dendrobien dieser Verwandtschaft sind ideale Zimmerpflanzen, sie benötigen wahrscheinlich keine kühle,trockene Ruheperiode. Sobald im Frühjahr genügend Licht erhältlich ist und die Bulben ausgereift sind, beginnt die Pflanze mit dem Blühen. Die Blüten halten über drei Monate.