Vor vielen Jahren habe ich von einem Orchideenfreund ein extrem seltenes Dendrobium aus dem Hochland von Papua Neuguinea erhalten. Damals hatte nur noch Rogier van Vugt in der Niederlanden diese Pflanze, ich schickte ihm Pollen ohne jemals zu erfahren, ob es eine erfolgreiche Vermehrung gab. Soweit ich Kenntnis habe, verkauft heute die Firma Popow diese Orchidee.
Pflanze stammt aus den feuchten Regenwäldern von Papua Neuguinea aus Höhen von 2100 bis 2600 m. Pflanze ist sehr klein,die Bulben werden mit viel Licht rötlich, tragen 2 bis 3 Blätter; kriechend, Blüten sollen angeblich simultan im Winter erscheinen und Büscheln bis 25. Wird kalt kultiviert am Besten aufgebunden auf Kork mit Moosunterlage. Wenig düngen. Die Pflanze wurde von T.M. Reeve 1982 beschrieben, der Name bedeutet weiß/blau bezieht sich also auf die hellblaue Farbe.
In einer neuen Ausgabe vom Orchideenjournal in der Internetversion sind drei Aerides von den Philippinen und ein neues Dendrobium von der Insel Sumatra beschrieben.
Wurde von Reichenbach 1861 beschrieben, stammt aus Höhenlagen von 800 bis 2600 m Höhe in Myanmar, Bhutan, Vietnam. Soll als Epiphyt angeblich warm wachsen. Kommt in meiner Sammlung aufgebunden auf Rinde mit wenig Moos auch mit niedrigeren Temperaturen klar. War eine Zeitlang Cirrhopetalum (Bulbophyllen mit mehreren Blüten radförmig angeordnet). Wenn meine Pflanze mehr Wasser hätte, wäre sie größer. Regelmäßige Düngung fördert das Wachstum. Name bedeutet klein gefleckt.
Noch vor einigen Jahren war die Entdeckung von neuen Frauenschuhorchideen immer mit einem Rennen um die Erstbeschreibung verbunden. Die Orchideenmagazine änderten dafür ihre Erscheinungsdaten oder gaben Sonderausgaben heraus. Das Renommee einer Zeitschrift konnte an der Anzahl oder Regelmäßigkeit solcher spektakulärer Neubeschreibungen gemessen werden. Heute hat sich dieses Konkurrenzdenken etwas gelegt und das liegt auch daran, dass heute das Feld jungen Wissenschaftlern überlassen wurde und diese müssen für ihre wissenschaftliche Zukunft in Zeitschriften veröffentlichen, welche mit einem ImpactFaktor versehen sind. Je höher dieser Faktor, um so bedeutender ist die Veröffentlichung. Nicht unerwähnt bleiben darf deshalb hier, die größte Anzahl der Orchideenmagazine ist für diesen Impactfaktor nicht gelistet, soweit ich das überblicke, ist im Moment lediglich Lankesteriana von Franco Pupulin dort aufgenommen.
Der neue Frauenschuh stammt also aus Yunnan, er wurde in der Zeitschrift Phytotaxa veröffentlicht. Heutzutage ist es offenbar auch üblich eventuelle Neufunde einer Untersuchung der DNA zu unterziehen. Das funktioniert natürlich nur, wenn von den Vergleichsarten ebenfalls diese Analysen vorliegen. Dabei werden bestimmte Bereiche der Gesamt DNA mit den Bereichen des Neufundes verglichen und wenn sich dann genügend Abweichungen ergeben, könnte es sich um eine neue Art handeln. Im vorliegenden Fall sind diese Abweichungen bei der neuentdeckten Art aber nur zu ungefähr 8 % vorhanden. Das folgern die Autoren, dass die Position dieser neuen Art im System nicht ausreichend belegt ist und sie somit auch eine Naturhybride sein könnte. Allerdings sind die Merkmalsunterschiede zu z.B. Paphiopedilum henryanum so groß, dass sich die Autoren zur Neubeschreibung entschlossen haben. Die hier verwendeten Bilder stammen von den Autoren. Sie haben ihre Verwendung genehmigt.
Nachdem über viele Jahrzehnte versucht wurde Paphiopedilum zu klonen und es immer wieder an so Hindernissen wie dem Oxidieren des Gewebestückes im Kulturmedium gescheitert war, ist es in den vergangenen Jahren offenbar auch bei Vertretern dieser Gattung gelungen. Ein Gewebelabor in Belgien sowie das Labor der Firma Dürbusch haben diese Klone auf den Markt gebracht.
Große Labore lassen die Finger davon, weil Frauenschuhe keine wirtschaftlichen Orchideen sind. Die möglicherweise absetzbaren Stückzahlen sind zu klein.
Seit einiger Zeit verkauft auch die Schwerter Orchideenzucht einen sog. Vinicolor Frauenschuh, der aus einer Klonierung stammt. Er nennt sich Black Jack. Scheint aber ähnliche Kulturprobleme (wenige Wurzeln und zögerliches Wachstum) zu bereiten, wie die Vinicolorpflanzen aus Aussaat.
Kommt aus Myanmar, Thailand, Laos und Vietnam in Höhenlagen von 800 – 1300 m in laubabwerfenden Wäldern. Benötigt volle Sonne.
Ich habe festgestellt, aufgebunden wächst sie besser. Blüht im Sommer aus der Mitte des Neutriebs also terminal. Ruhezeit mit weniger Wasser aber trotzdem hell im Winter nach Abschluss des Triebes. Dieser sollte während und nach der Blüte gedüngt werden, damit er kräftig wird. Denn nur kräftige Altbulben führen im nächsten Frühjahr zu kräftigem Austrieb mit mehrblütigen Infloreszenzen.
Vor einigen Jahren habe ich schon einmal Dendrobiumlowii kultiviert, es muss eher warm gehalten werden und ist zusätzlich besonders anfällig für Fusarium (Pilzerkrankung, die von der Basis aus die Pflanze tötet). Jetzt gibt es in Schwerte wieder einmal Pflanzen davon. Ich konnte nicht widerstehen und habe ein aufgebundenes Stück gekauft.
Dendrobiumlowii stammt von der Insel Borneo, genauer aus Sarawak, aus Höhenlagen von 600 bis 1000 m über NN. Wurde von Lindley 1861 für den Orchideensammler Hugh Low benannt. Die Triebe wachsen etwas zigzag förmig, sind schwarz behaart und gehören somit in die Formosae Gruppe. Erfahrungsgemäß ist deren Kultur heikel. Besonders die Neutriebe faulen gern aus. Die Blüten erscheinen in Trauben bis zu 7 Blüten, welche leider höchstens vier Wochen halten.
Was ich bei meiner PNG Reise nicht geschafft habe, ist mir jetzt in der Gärtnerei in Schwerte gelungen, ich habe Dendrobiumlancifolium gefunden; bzw. Guido Schöttler hat mich darauf aufmerksam gemacht. Ursprünglich kommt die Pflanze von 70-1900 m Höhe vor, hat also auch bezüglich der Temperaturführung einen großen Toleranzbereich. Wurde 1834 von A.Rich. beschrieben.
Blüte soll an blattlosen Trieben erscheinen, in Trauben von bis zu vier, der Blütendurchmesser beträgt 2 bis 4 cm. Über die Trieblängen gibt es unterschiedliche Angaben, schätze mal bis 80 cm mit mehreren Verzweigungen. Name beschreibt die schwertähnlichen Blätter!
Erfreulich finde ich aber, dass es sich bei den Pflanzen in Schwerte um Nachzuchten handelt.
Bei der Auflösung des Orchideenbetriebs von Ohligs am Niederrhein habe ich diese Hybride gekauft. Obwohl diese Gattungen gar nicht meine Zielrichtung beim Orchideensammeln sind, muss mich wohl damals die Blüte ziemlich fasziniert haben.
Jetzt wo sie wieder blüht, kann ich verstehen, warum ich sie damals kaufte.
Die Pflanze steht in grobem Rindensubstrat in einem Tontopf. Die Blüten erscheinen an der Basis der blattlosen Bulben zusammen mit dem Neutrieb und halten bis zu vier Wochen (wenn es nicht zu warm ist). Nach der Blüte wird mehr gewässert und gedüngt damit die Bulben für das nächste Jahr kräftig ausgebildet werden. Nur dann sind Blüten möglich. Im Winter muss die Pflanze etwas trockener stehen, damit die Bulben nicht faulen.
Vor vielen Jahren habe ich diese Orchidee bei Marie Karge gekauft. Sie war und ist immer noch aufgebunden, die Triebe waren blattlos und zeigten nach unten. Also dachte ich an eine eher hängende Wuchsform. Als nach zwei Jahren der Neutrieb kam, zeigte dieser nach oben, also eine aufrechte Wuchsform. Auch dieses Dendrobium ist mit einer schuhförmigen Lippe ausgestattet. Blüten halten ca. 10 Tage. Infloreszenz ist mehrblütig (5-10).
Name stammt von Swartz, der sie schon 1805 beschrieb, sie soll nach Moschus duften. Höhenlage 300m bis 900m, Kultur also mehr zum Warmen hin. Assam (Indien), Hainan, Bhutan, Laos sind Herkunftsländer.