Jetzt haben durch die Sonnentage der vorletzten Woche zwei Dendrobienarten geblüht, die in der Lage sind, immer nach einem Blühimpuls z.B. Temperatursturz oder mehr Licht oder mehr Dünger, Blüten zu bilden.
Es sind Dendrobium cuneilabrum und Dendrobium heokhuii.
Ein wirklich sehr exotisch anmutendes Bulbophyllum, warum es in meiner eher kühlen Kultur überhaupt überlebt, entzieht sich meiner Kenntnis. Wahrscheinlich, weil die Pflanze über der Heizung hängt und dass scheint zu reichen. Die Pflanze wächst in einem Rindenstück, welches waagerecht aufgehängt ist und mit Sphagnum gefüllt ist.
Von dieser Pflanze habe ich einige Exemplare. Trotz Lichtmangel im jetzt hoffentlich bald zu Ende gehenden Winter blüht mein größtes Exemplar mit mehreren Rispen, die Blüten sind allerdings deutlich kleiner als in den vergangenen Jahren.
Jetzt ist es wieder soweit, die erste Dendrobiumharveyanum der Saison blüht, warum die Pflanzen so unterschiedlich blühen, entzieht sich meiner Kenntnis.
Letztes Jahr hatte ich Zusatzlicht gegeben und hatte etwas früher Blüten, der vergangene dunkle Winter und der Energiekostenanstig haben dazu geführt, dass es in meinem kalten Abteil 2° C kälter ist als in der Vergangenheit, nämlich 14°C und nachts 11°C. Die Zusatzbeleuchtung ist ebenfalls entfallen.Trotzdem fühlen die Pflanzen sich wohl. Sie stehen bzw. hängen in Töpfen, die mit Rindensubstrat gefüllt sind.
Jetzt blühen sie wieder die australischen Dendrobien, D. xdelicatum, kingianum und D. x. suffusum. So hat D. x suffusum mehrere hundert Blüten.Die Pflanzen stehen in Töpfen im Winter kühl bis kalt, sobald die Blütenansätze sichtbar sind mehr gießen. Während des Wachstums im Sommer mehr düngen. Obwohl die Jahreszeiten in Australien ja sozusagen auf dem Kopf stehen, wachsen diese Dndrobien trotzdem im europäischen Winter. Eventuell ist es aber im Sommer in Australien so warm und niederschlagsarm, dass das Wachstum auch dort nur bei für Fotosynthese sinnvollen Temperaturen erfolgt, also nur dann wenn die Fotosyntheserate die Verdunstungsrate übersteigt. Also wenn die Pflanze nicht mit Überleben beschäftigt ist.
In den vergangenen Beiträgen habe ich immer wieder einmal das Thema Licht angesprochen. Auch in dem Eintrag zur Appendiculamalandagensis. Das dort abgebildete Foto zeigt eher eine etwas blass violette Blüte. Die Pflanze hatte sich mehrere Wochen im Zimmer hinter einer UV-Licht dichten Doppelverglasung befunden. Jetzt ist die Pflanze wieder im Gewächshaus, welches mit Macralon Doppelstegplatten gedeckt ist. Und wie von Zauberhand sind die Blüten wieder dunkel blau.
Ach ja und etwas verspätet dieses Jahr (Lichtmangel) sind die Coelogyne cristata Pflanzen am Blühen.
Es gibt nur wenige blaue Orchideen, die hier gezeigte ist eine davon, wenn auch die Blüten sehr klein sind und im Winter das blau eher hellblau ist. Dieser Klon hier blüht bei mir im Moment. Er wird in reinem lebenden Sphagnum kultiviert.
Vor ein paar Jahren habe ich von der Schwerter Orchideenzucht Dendrobium tetragonum Pflanzen gekauft. Es waren Nachzuchten, die auf Tonstücken kultiviert waren und sich immer auf diesen befinden. Die heißen Sommer der letzten Jahre haben die Pflanzen erstaunlich gut vertragen, obwohl die Tonstücke dann sehr trocken sind. Das Wachstum der Pflanzen hat nach dem Sommer begonnen, aber das entspricht der Wachstumszeit in Australien also Richtung Weihnachten Sommer in Australien.
Überhaupt Australien im Jahr 1990 habe ich auf einer Reise in Queensland diese Orchidee mehrfach in den Regenwäldern dort gefunden und war erstaunt, dass die Pflanzen am Tag Temperaturen über 35°C ausgesetzt sind und in der Nacht Temperaturen von 0°C und darunter aushalten. Und das ohne Wasser über Monate. Die vierkantigen Bulben scheinen die Wasserversorgung zu übernehmen und eventuell hilft auch der Morgentau.
Dendrobium tetragonum wird auch Baum Spinnenorchidee genannt. Die Blüten erinnern tatsächlich an Spinnen.
Vor ein paar Tagen hatte ich ja schon über Coeliabella berichtet, durch den neuen Dünger Gold hat die Pflanze über 100 Blüten gebildet.
Die zweite, seit einiger Zeit neu in meiner Sammlung, ist Osmoglossumpulchellum, sie stammt aus Mittelamerika aus Höhen lagen zwischen 1200 -2600m Höhe und wird kühl kultiviert. Sie wird bei mir im Topf kultiviert und hängt sehr hell. Die Blütenstände entwickeln sich sehr, sehr langsam. Ich habe die Pflanze von einem Orchideenfreund geschenkt bekommen, danke nochmal dafür.